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Änderungen Zolltarifnummern 2023

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Contributors

Christopher Matt

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Wir können einen ersten Blick auf die zu erwartenden Änderungen bei den Zollcodenummern zum Jahreswechsel 2022 – 2023 werfen. Diese Informationen sind der „aktuelle Stand“ – es können natürlich Fehler in den veröffentlichten Daten bestehen (wobei dies eher selten ist), oder noch weitere Änderungen auftreten / vorgenommen werden. Wir halten Sie im Folgenden fortlaufend informiert. (Umstellungen auf TARIC-Ebene (10 Steller) werten wir aus, sobald die Daten vorliegen.)

Nach den tieferen Eingriffen im letzten Jahr (Änderungen HS System 2022; also „die ersten 6 Stellen“), sieht es -vor allem im technischen Bereich (Maschinenbau)- ganz entspannt aus.

Der größte Einschlag – die Stromrichter

Einzig eine Änderung wird auf viele Unternehmen – eben primär im technischen Bereich – zukommen.

Wir haben eine Umstellung im Bereich 8504 zu erwarten – genauer bei den: Stromrichtern. Also bei den Netzteilen, Ladegeräten, Frequenzwandlern, Gleichrichten / Wechselrichtern.

Die Anpassung ist jedoch leicht durchzuführen.

Der Fall ist: Die Position 8504 40 30 fällt weg. Das sind: Stromrichter, von der mit Telekommunikationsgeräten oder automatischen Datenverarbeitungsmaschinen und ihren Einheiten verwendeten Art.

Sollten Sie hier Artikel/Materialien mit dieser Zollcodenummer haben, müssen Sie diese nun in die anderen Positionen von 8504 40 einreihen – also eine genaue(re) Einordnung nach Wechselrichtern, Gleichrichtern etc. vornehmen. Aber Achtung:

Die Logik der restlichen Unterpositionen unter 8504 40 bleibt gleich – jedoch erhalten alle anderen Unterpositionen eine geänderte Zollcodenummer.

Somit ist hier Folgendes zu tun:

Für Waren mit Zollcodenummer 8504 4030 (entfällt), wählen Sie:

Akkumulatoren-Ladegeräte – 8504 4060 oder
Gleichrichter – 8504 4083 oder
Wechselrichter, mit einer Leistung von 7,5 kVA oder weniger – 8504 4085 oder
Wechselrichter, mit einer Leistung von mehr als 7,5 kVA – 8504 4086 oder
Andere (etwa: Frequenzwandler) – 8504 4095

Die Anpassungen der anderen Positionen unter 8504 erfolgt durch eine klare 1:1-Umstellung, bei welcher die alte Zollcodenummer ihre Gültigkeit verliert. Daher:

Aus 8504 4055 wird 8504 4060
Aus 8504 4082 wird 8504 4083
Aus 8504 4084 wird 8504 4085
Aus 8504 4088 wird 8504 4086
Aus 8504 4090 wird 8504 4095

Und dann die Sache mit den Magneten:

Der Magnet – auch eine Ware, welche im Maschinenbau und der Technik zu finden ist. Aber auch Systemhersteller von Möbeln oder Kücheneinrichtungen haben Magnete nicht selten in Ihren Produkten und ebenfalls nicht selten im Ersatzteilversand. Hier haben wir leider eine dieser Nomenklaturänderungen, bei denen man “in die Bütt” muss – also die Ärmel hochkrempeln muss und sich die Sache im Detail betrachten sollte.

Wir kennen unter 8505 “Dauermagnete und Waren, die dazu bestimmt sind, nach Magnetisierung
Dauermagnete zu werden”. Das sind also Ihre „klassischen Magnete“ wie sie ein jeder kennt. Und bis zum Jahreswechsel unterscheiden wir zwischen:

aus Metall (8505 1100)
andere (hierunter dann “Ferrit” in 8505 1910 und „andere“ in 8505 1990)

Nun müssen wir alle „aus Metall“ (8505 1100) aufteilen nach:

Neodym, Praseodym, Dysprosium oder Samarium enthaltend – 8505 1110
andere – 8505 1190

Somit wird aus 8505 1100 entweder die 8505 1110 oder die 8505 1190.

Wohl dem, der seine Stammdaten (Feld: Werkstoff) sauber abgebildet hat. Klar: Die Magnete sind wohl in den allermeisten Fällen Zuliefer-Teile und da den genauen Werkstoff aufzuzeichnen …

Wo wir gerade bei Stammdaten sind – geschwind der Hinweis: Für alle Nutzer von unseren CU-TA Plattformen ist der Jahreswechsel geführt verfügbar – MA-TAX hat auch schon die neuen ZTN (sofern vereinbart) für den 01 Jan 2023 hinterlegt.

Was in Kapitel 84 passiert:

Im Kapitel 84 unterscheiden wir bei den Werkzeugmaschinen – hier: Biegemaschinen, Abkantmaschinen und Richtmaschinen (einschließlich Abkantpressen) für Flacherzeugnisse nach 8462 – künftig unter „andere“ nicht mehr zwischen „numerisch gesteuert“ und „andere“. Somit entfallen Positionen 8462 2910 und 8462 2990. Es entsteht die Position 8462 2900.

Bei den Maschinen für die additive Fertigung (8485) finden wir künftig Maschinen für die additive Fertigung durch Ablagerung von Sand, Beton oder anderen mineralischen Erzeugnissen in 8485 8010.

Die Position 8485 8000 entfällt dadurch. Position 8485 8090 erfasst dann „andere“ als Auffang-Position.

Die weiteren Änderungen im Überblick:

Im Kapitel 04 ändert sich der Erfassungskreis bei den Positionen 0410 1010 und 0410 1091. Es wird klar(er) gezeigt, dass sowohl Pulver als auch Mehl aus Insekten in Position 0410 1091 einzuweisen ist, gleich ob es frisch, gekühlt oder gefroren ist.

In Kapitel 08 werden die Pfirsiche neu geordnet. Aktuell finden wir in Position 0809 3010 Brugnolen und Nektarinen. Künftig finden wir:

0890 3020 -Plattpfirsiche (Prunus persica var. Platycarpa) und Plattnektarinen (Prunus persica var. Platerina)
0809 3030 – Nektarinen
0809 3080 – andere.

In Kapitel 10 erhalten alle Arten von Reis zu den Formen rundkörnig, mittelkörnig und langkörnig noch die Form „anderer“.

In Kapitel 22 wird eine Anmerkung zu Likörwein / Wein neu gefasst. Genauer: Anmerkung 5 c) und 6 c).

In Kapitel 25 werden die mineralischen Stoffe feiner aufgegliedert. Während aktuell folgende Gliederung besteht:

2530 1000 – Vermiculit, Perlit und Chlorite, nicht gebläht
2530 2000 – Kieserit und Epsomit (natürliche Magnesiumsulfate)
2530 9000 – andere

Kommen folgende Positionen hinzu bzw. erhält “andere”:

2530 9030 – Coelestin und Strontianit
2530 9040 – Spodumen, Petalit, Lepidolith, Amblygonit, Hectorit, Jadarit und ähnliche Mineralien, geeignet zur Gewinnung von Lithium
2530 9050 – Bastnäsit, Xenotim und ähnliche Mineralien, geeignet für die Gewinnung von Seltenerdmetallen, Scandium oder Yttrium
2530 9070 – andere

In Kapitel 26 wird ebenfalls eine weitere Position im Bereich der „Schlacken“ ergänzt. 2019 0090 fällt weg und splittet sich in:

2619 0095 – Abfälle, geeignet zur Wiedergewinnung von Vanadium

2619 0097 – andere

In Kapitel 28 wird der zunehmenden Bedeutung der Seltenerdmetalle Rechnung getragen. So findet etwa Ytterbium mittlerweile Anwendung in der medizinischen Strahlentherapie, aber seit neustem auch bei Quantenprozessoren. Die Zollcodenummern 2805 3020 und 2805 3030 fallen weg. Folgende neue Struktur ergibt sich:

2805 3021 – Cer und Lanthan
2805 3029 – Praseodym, Neodym und Samarium
2805 3031 – Gadolinium, Terbium und Dysprosium
2805 3039 – Europium, Holmium, Erbium, Thulium, Ytterbium, Lutetium und Yttrium

Der Positionstext von 2844 4310 wird wie folgt geändert: Uran-233 und seine Verbindungen; Legierungen, Dispersionen (einschließlich Cermets), keramische Erzeugnisse und Mi-schungen, die Uran-233 oder seine Verbindungen enthalten

Weiterhin ist Position 2846 betroffen. 2846 9010 und 2846 9020 entfallen. Hinzukommen

2846 9040 – Lanthanverbindungen
2846 9050 – Praseodym-, Neodym- oder Samariumverbindungen
2846 9060 – Gadolinium-, Terbium- oder Dysprosiumverbindungen
2846 9070 – Europium-, Holmium-, Erbium-, Thulium-, Ytterbium-, Luteti-um- oder Yttriumverbindungen

In Position 2917 wird ein neuer Platz für Bis(2-ethylhexyl)-1,4-benzoldicarboxylat (DOTP) unter 2917 3935 geschaffen. Die aktuelle Position für „andere“ (2917 3995) entfällt und wechselt zu 2917 3985.

Die aktuell „offene“ Zollcodenummer 3002 9090 wird ersatzlos gestrichen.

Särge in (aktuell) Position 4421 2000 werden künftig in 4421 2010 eingewiesen, wenn diese aus Faserplatten sind. Ansonsten finden wir sie in 4421 2090.

Die Warennummern 6903 9010 und 7019 6910 erhalten eine Anpassung im Text.

Für Roh-Aluminium als Barren wird es künftig die 7601 1010 und (legiert) 7601 2030 geben – andere Formen kommen nach 7601 1090 und (legiert) 7601 2040. Die bestehenden 7601 1000 und 7601 2020 werden somit aufgeteilt und entfallen.